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¿Qué pasó en San Quintín?

Redensarten mit Namensbezug

Am 10. August 1557 besiegten spanische Truppen Frankreichs Armee in der Schlacht von Saint-Quentin. In dem furchtbaren Gemetzel starben 12.000 Franzosen, darunter viele Adelige. Auch unter den Spaniern gab es hohe Verluste, und dennoch war Felipe II. mehr als zufrieden mit dem Ausgang der Schlacht.

armarse la de San Quintín | einen heftigen Streit vom Zaun brechen


quien se fue de ¹ Sevilla perdió su silla | weggegangen, Platz gefangen

Der Erzbischof von Sevilla, Alonso de Fonseca el Viejo, plante im 15. Jahrhundert, sich auch den Bischofssitz von Santiago de Compostela einzuverleiben, als als es dort zu personellen Änderungen kam. Also überließ er als Vertretung seinem Lieblingsneffen Alonso de Fonseca el Mozo den Bischofsstuhl in Sevilla. Nach erfolgter Machtübernahme in Santiago sollte dann der Neffe dorthin reisen und galizischer Bischof werden. Doch als der Onkel nach Sevilla zurückkehren wollte, weigerte sich sein Neffe, das liebgewonnene Amt in Andalusien zurückzugeben.

Variationen der Redensart:
  • quien fue a Sevilla, perdió a su silla, y quien fue a Aragó(n), se la encontró
  • quien fue a Sevilla, perdió su silla, y quien fue a Jerez, la perdió otra vez
  • quien fue a Padrón, perdió su sillón

estar en Babia | im Wolkenkuckucksheim leben

Nicht wenige halten Babia für ein erfundenes Land, das angeblich von Idioten bewoht wird. Allerdings gibt es tatsächlich einen Landstrich namens Babia, nämlich in Castilla y León. In historischen Zeiten begaben sich die Könige von León zur Erholung in eine ruhige Ecke des Landes, weit weg von den Intrigen und Problemen des Hofes; nämlich nach Babia. Wenn man damals sagte, dass der König in Babia war, bedeutete dies, dass er abgelenkt war, weit entfernt von den Notwendigkeiten des Augenblicks.


pasar una noche toledana | eine schlaflose Nacht verbringen

Schenken wir einem gewissen Maestro Correas Glauben, dem Autor von Vocabulario de Refranes, stammt diese Redewendung daher, dass “die jungen Frauen von Toledo in der Johannisnacht auf das erste Wort lauschten, das sie nach Mitternacht auf der Straße hörten. Denn sie dachten, dass sie eben denjenigen heiraten würden, dessen Stimme sie erkannten”.

Allerdings ist José María Iribarren zufolge der wahre Ursprung dieser Redewendung im Tesoro de la lengua castellana von Sebastián Covarrubias zu finden. Denn dort heißt es: «Noche toledana, la que se pasa de claro en claro, sin dormir, porque los mosquitos persiguen a los forasteros, que no están prevenidos de remedios como los demás» | Die Nacht von Toledo, die man ohne Schlaf zu finden von Dämmerung zu Dämmerung verbringt, weil die Moskitos alle Fremden jagen, die nicht – wie die anderen – mit Mitteln zur Abhilfe ausgestattet sind.


París bien vale una misa | Paris ist eine Messe wert

Im Jahr 1589 wurde Heinrich der IV. zum französischen König gekrönt, nachdem er pragmatisch und getreu diesem seinem überlieferten Motto die Religion gewechselt hatte und zum Katholizismus übergetreten war.


ser más feo que Picio | hässlich wie die Nacht sein

Francisco Picio soll ein Schuhmacher aus Granada gewesen sein, der im 19. Jahrhundert zum Tode verurteilt, aber schließlich im letzten Moment begnadigt wurde. Unter dem Eindruck der Geschehnisse sollen diesem Picio die Haare ausgefallen und Tumore im Gesicht gewachsen sein. Wegen seiner ungeheuren Hässlichkeit wurde der Mann aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, er starb vereinsamt.


Quelle: EuropaPress


Nota al pie | Fußnote

¹ — Sehr häufig ist die Wendung auch als quien fue a Sevilla zu hören, siehe auch in den Variationen zur Redensart. Das ist – wenn man die Entstehungsgeschichte kennt – jedoch nicht korrekt, da es ja um den Bischof von Sevilla geht, der die Stadt verlassen hatte. Aber wie es eben so ist: Irgendwann wird etwas versehentlich umformuliert und weitergetragen.

Quelle: Diario de Sevilla